Stepanakert, die Hauptstadt der früheren Enklave Berg-Karabach, im Oktober letzten Jahres Stepanakert, die Hauptstadt der früheren Enklave Berg-Karabach, im Oktober letzten Jahres  (ANSA)

Armenien: Appell der Kirchenführer

Die geistlichen Führer mehrerer christlicher Kirchen weisen in einem gemeinsamen Appell auf die „Zwangsumsiedlung von 120. 000 Menschen aus ihrer historischen Heimat“ hin. Gemeint ist die Enklave Berg-Karabach.

Aserbaidschan, zu dem die von Armeniern besiedelte Enklave völkerrechtlich gehört, hat sie vor einem Jahr endgültig zurückerobert. Ab dem 11. November richtet Aserbaidschans Hauptstadt Baku nun die UNO- Klimakonferenz COP29 aus. Die internationale Aufmerksamkeit, die damit einhergehen wird, wollen sich Armeniens Kirchenführer zunutze machen.

In ihrem Appell weisen sie auf „die geplante Zerstörung armenischer religiöser und kultureller Gebäude und Denkmäler sowie die rechtswidrige Inhaftierung der politischen Führer“ von Berg-Karabach hin. „Als geistliche Führer, die sich dem Dienst des allmächtigen Gottes und unseres Volkes verschrieben haben und den Prinzipien der Gerechtigkeit, des Friedens und des Schutzes der Menschenrechte verpflichtet sind, können wir angesichts der Verletzung der Rechte der Armenier von Arzach durch Aserbaidschan und der Gleichgültigkeit der internationalen Gemeinschaft nicht schweigen.“ Die selbsternannte „Republik von Arzach“ in Berg-Karabach ist international nie anerkannt worden.

„Unsere Nation befindet sich derzeit in einer kritischen Phase“

Der Appell ist unterzeichnet vom armenisch-apostolischen Katholikos Aram I., dem armenisch-katholischen Katholikos-Patriarch Raphaël Bedros XXI. Und dem armenisch-evangelischen Pfarrer Paul Haidostian. Er ruft die internationale Gemeinschaft dazu auf, eine Rückkehr der vertriebenen beziehungsweise geflohenen Bevölkerung in ihre Heimat zu ermöglichen und zu garantieren. In den Gottesdiensten sollten „besondere Gebete für die rasche Freilassung der von Aserbaidschan inhaftierten armenischen Gefangenen“ gesprochen werden. Wörtlich schreiben die Kirchenführer: „Unsere Nation befindet sich derzeit in einer kritischen Phase und steht vor vielen Herausforderungen. Es ist daher unerlässlich, unsere Ressourcen zu vereinen und um eine gesamtarmenische Agenda herum neu zu organisieren.“

(sir – sk)

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05. November 2024, 10:32