Jerusalem: Kirchen rufen zu einem besonderen Weihnachtsfest auf
Die Patriarchen und Oberhäupter der Kirchen in Jerusalem haben am 23. November eine Erklärung veröffentlicht, in der sie die Gläubigen dazu aufrufen, die Advents- und Weihnachtszeit mit öffentlichen Zeichen christlicher Hoffnung und Nächstenliebe zu begehen. Der Appell kommt ein Jahr nach ihrem Verzicht auf Weihnachtsdekoration, der aus Solidarität mit den Opfern des Hamas-Angriffes vom 7. Oktober 2023 beschlossen worden war.
„Hoffnung in dunklen Zeiten“
Die religiösen Führer betonen, dass Weihnachten gerade in Zeiten großer Not eine Botschaft des göttlichen Trostes und Friedens sei. „Die Engel verkündeten den Hirten inmitten dunkler Zeiten die frohe Botschaft von der Geburt Christi“, heißt es in der Erklärung. Dieser Geist solle auch heute die Feierlichkeiten prägen.
Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, und weitere Kirchenoberhäupter – darunter Vertreter der griechisch-orthodoxen, armenischen und katholischen Gemeinschaften – rufen dazu auf, Weihnachten als Zeit der Hoffnung, aber auch der Solidarität zu feiern. Dies solle durch Gebete, Taten der Nächstenliebe und Aufnahme von Bedürftigen geschehen.
Eine Botschaft an die Welt
Nach dem Verzicht auf die öffentliche Zurschaustellung von Weihnachtsbeleuchtung im vergangenen Jahr möchten die Patriarchen die Adventszeit nun nutzen, um den christlichen Glauben und die Hoffnung auf Frieden sichtbar zu machen. Gleichzeitig betonen sie, dass das Fest die Notlage der Millionen Menschen in der Region nicht ignorieren dürfe.
„Wir laden alle Christen ein, die Geburt Christi in einer Weise zu feiern, die der großen Not Rechnung trägt, unter der Millionen Menschen in unserer Region aufgrund des Krieges leiden“, so die Oberhäupter. Öffentliche Zeichen der Hoffnung seien in diesen schwierigen Zeiten ein wichtiges Signal, das an die christliche Botschaft der Nächstenliebe und Brüderlichkeit erinnere.
Solidarität und Nächstenliebe
Neben den lateinischen und griechisch-orthodoxen Patriarchen unterzeichneten auch der Kustos des Heiligen Landes, Br. Francesco Patton, sowie Vertreter der koptischen, maronitischen, melkitischen, syrisch-katholischen, evangelisch-lutherischen und armenischen Kirchen die Erklärung. Gemeinsam appellieren sie an die Christen, die Weihnachtsgeschichte als Vorbild zu nehmen und Menschen in Not beizustehen.
„Die Weihnachtsgeschichte fordert uns dazu auf, mit unseren Gebeten und Taten der Barmherzigkeit ein Licht in die Dunkelheit zu bringen“, so die Kirchenführer. Der Aufruf steht im Zeichen der Engelbotschaft an die Hirten, die den Frieden Christi in einer von Unruhe geprägten Welt verkündete.
(sir - mg)
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