Ghana bereitet sich auf die Wahlen am Samstag vor - Unzufriedenheit macht sich breit Ghana bereitet sich auf die Wahlen am Samstag vor - Unzufriedenheit macht sich breit 

Ghana vor den Wahlen: Friedenspakt als Signal für Stabilität

Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in Ghana am 7. Dezember haben sich alle Kandidaten und führende Persönlichkeiten des Landes verpflichtet, Frieden und nationale Einheit zu wahren. Der Friedenspakt wird von Kirche und Gesellschaft als essenzielles Zeichen gegen Spaltung und Gewalt begrüßt.

Wenige Tage vor der Präsidentschaftswahlen in Ghana haben sich alle zwölf Kandidaten durch die Unterzeichnung eines Friedenspaktes dazu verpflichtet, die Wahlen frei, fair und friedlich zu gestalten. Mathew Kwasi Gyamfi, Bischof von Sunyani und Vorsitzender der Bischofskonferenz von Ghana, betonte die Bedeutung dieses Schrittes: „Wenn eine Partei sich hinstellt und sagt: ‚Ich will keinen Frieden‘, dann verdient sie es nicht, gewählt zu werden.“

Der Friedenspakt, der von Institutionen wie dem Nationalen Friedensrat (NPC) und dem Institut für demokratische Regierungsführung (IDEG) unterstützt wird, stelle sicher, dass die Kandidaten ihre Kampagnen so führen, dass sie die Stabilität des Landes fördern, unterstreicht der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Auch hochrangige Persönlichkeiten wie Präsident Nana Addo Dankwa Akufo-Addo, der Generalinspekteur der Polizei und der Oberste Richter haben den Pakt unterzeichnet.

Kirchliche Verantwortung und Appelle

Die katholische Kirche spiele eine zentrale Rolle bei der Förderung von Frieden und Verantwortung während der Wahlperiode, gibt Bischof Gyamfi unumwunden zu. In ihrer Adventsbotschaft forderten die Bischöfe die Bürger auf, sich „verantwortungsbewusst am Wahlprozess zu beteiligen, sich von den Werten des Evangeliums leiten zu lassen und Kandidaten zu unterstützen, die das Wohl aller fördern, insbesondere das der Schwachen und Ausgegrenzten“.

Bischof Emmanuel Kofi Fianu, Mitglied des NPC, unterstrich die Verpflichtung der Kirche, wachsam zu sein und für freie, faire und friedliche Wahlen zu sorgen. „Wir müssen unser geliebtes Land über politische Interessen stellen, damit in Ghana vor, während und nach den Wahlen echter Frieden herrscht.“

„Wir müssen unser geliebtes Land über politische Interessen stellen, damit in Ghana vor, während und nach den Wahlen echter Frieden herrscht.“

Wirtschaft als Schlüsselthema

Der diesjährige Wahlkampf wird von der Wirtschaftslage dominiert. Nach einer Rekordinflation von 54,1 Prozent im Jahr 2022 steht Ghana weiterhin vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Die beiden Spitzenkandidaten, Mahamudu Bawumia von der regierenden New Patriotic Party (NPP) und der frühere Präsident John Mahama von der oppositionellen National Democratic Congress (NDC), versprechen Lösungen für die finanziellen Probleme des Landes.

Mahama, der sich zunächst skeptisch über den Friedenspakt geäußert hatte, unterzeichnete ihn dennoch als Zeichen der Einheit. Der amtierende Vizepräsident Mahamudu Bawumia betonte, dass Stabilität und wirtschaftlicher Aufschwung Hand in Hand gehen müssen, um das Vertrauen der Bevölkerung zurückzugewinnen.

Ein Signal der Hoffnung

Mit der Unterzeichnung des Friedenspaktes und den Appellen der katholischen Kirche sende Ghana ein starkes Signal an die Welt, heißt es in der Botschaft der Bischofskonferenz: In einem politisch polarisierten Klima bleibe die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und zur Sicherung des Friedens ein zentraler Wert. Während die Nation gespannt auf die Wahlergebnisse wartet, appellieren Kirche und Gesellschaft gleichermaßen an die Bürger, ihre Verantwortung wahrzunehmen und Ghana über alle parteipolitischen Interessen zu stellen.

(fides - mg)

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04. Dezember 2024, 12:29