Ein Regenbogen ist über Beirut zu sehen Ein Regenbogen ist über Beirut zu sehen 

Libanon: Kardinal Rai fordert „positive Neutralität“

Der maronitische Kardinal Bechara Rai hat in seiner Weihnachtsansprache den Libanon aufgefordert, zur ‚positiven Neutralität‘ zurückzukehren, um Frieden, Dialog und Souveränität zu stärken.

In seiner Weihnachtsbotschaft rief der maronitische Patriarch Kardinal Bechara Rai den Libanon dazu auf, sich als neutrale Nation neu zu positionieren und seine Rolle als Vermittler und Begegnungsort in der Region zu stärken. „Positive Neutralität bedeutet, dass der Libanon seine Souveränität bewahrt und sich nicht in die Angelegenheiten anderer Staaten einmischt“, erklärte Rai, wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) berichtete.

Der Patriarch betonte, dass der Libanon nur eine einzige Armee benötige, um seine Sicherheit und Unabhängigkeit zu gewährleisten. „Zwei Armeen in einem Land sind nicht tragbar“, mahnte Rai und sprach damit indirekt die schiitische Hisbollah an, deren Milizen in der Vergangenheit als mächtiger und besser ausgerüstet galten als die regulären Streitkräfte des Landes.

Von Kriegen und Konflikten distanzieren

Rais Forderung kommt in einer kritischen Zeit für die Hisbollah, die nach israelischen Militärschlägen und durch den Umsturz in Syrien von iranischen Waffennachschublieferungen abgeschnitten wurde. „Der Libanon muss sich von Kriegen und Konflikten distanzieren und eine Position der Neutralität einnehmen, um Frieden in der Region zu fördern“, so Rai weiter.

Die Weihnachtsbotschaft des Kardinals hebt die historische Rolle des Libanon als Ort des interkulturellen und interreligiösen Dialogs hervor. Rai erinnerte daran, dass diese Tradition nur durch eine konsequente Neutralitätspolitik bewahrt werden könne.

(kna - mg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

25. Dezember 2024, 11:31