Schweiz: Fastenopfer heißt bald Fastenaktion
„Heutzutage ist der Opferbegriff problematisch. Zumal in der Kombination ,Fastenopfer´ – das ist eine doppelte Negation. Fasten bedeutet zu verzichten. Und beim Wort ,Opfer´ schwingt auch etwas Schweres mit.“ So erläutert Bernd Nilles den Grund für den Namenswechsel in einem Interview mit dem Nachrichtenportal kath.ch.
Das Hilfswerk feierte am Freitag sein 60 Jahre Jubiläum und zwar mit einem Festakt und einer Podiumsdiskussion. Themen waren die Herausforderungen der Entwicklungszusammenarbeit – auch Angesichts der Klimakrise. Zudem gab das Hilfswerk in jenem Rahmen seinen neuen Namen bekannt.
Ab dem 1. Januar 2022 werde Fastenopfer zu Fastenaktion. Der Namenswechsel werde durch ein erneuertes Logo begleitet. Es betone „die Menschlichkeit und symbolisiert durch einen unterbrochenen Kreis die ungerechte Welt“. So sei das Logo auch ein Aufruf zum gemeinsamen Handeln für mehr Gerechtigkeit.
Nilles sagte über die Rolle des Hilfswerkes innerhalb der katholischen Kirche in der Schweiz: „Unsere Arbeit ist auch ein Ausdruck kirchlichen Engagements. Dies motiviert und bewegt viele Menschen. Gleichzeitig verstehen wir uns als Stachel im Fleisch der Kirche. Und wir werben für Veränderungen in der Kirche. Aber wir machen das nicht gegen die Kirche, sondern als Teil der Kirche. Und wir machen sichtbar, wofür die Kirche steht: Solidarität und soziale Gerechtigkeit. Im Kleinen vor Ort, aber auch in der Weltkirche.“
Bernd Nilles ist Geschäftsleiter der Fastenaktion in Luzern. Der Katholik hat Sozial- und Politikwissenschaften studiert, beim deutschen katholischen Hilfswerk Misereor gearbeitet und war Generalsekretär der internationalen Allianz katholischer Hilfswerke CIDSE in Brüssel.
(kath.ch/pm - mg)
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