D: Bätzing verteidigt Reformprozess gegenüber Polens Bischöfen
Bätzing weist darin auch den Vorwurf der polnischen Bischöfe in dem Brief vom 22. Februar zurück, der Reformprozess bedeute eine Verwässerung der kirchlichen Lehre und eine Anpassung an den Zeitgeist. Es gehe der Kirche in Deutschland ausdrücklich auch um einen „geistlichen Weg“.
Der Synodale Weg mache sich „mitnichten einfach von aktuellen Entwicklungen in der Psychologie und den Sozialwissenschaften abhängig“, sondern habe vielmehr die Heilige Schrift als höchste Richtschnur. Auch „die lebendige Tradition, die vom Zweiten Vatikanischen Konzil betonten Zeichen der Zeit, der Glaubenssinn der Gläubigen, das Lehramt und die Theologie“ seien grundlegend.
Nicht im Wortlaut
Der Brief Bätzings mit Datum des 16. März liegt nicht im Wortlaut vor. Die Pressestelle der Bischofskonferenz veröffentlichte am Donnerstag eine kurze Information mit Zitaten des Limburger Bischofs. Bätzing hatte sich in einer ersten Reaktion irritiert über den Brief der polnischen Amtsbrüder gezeigt - auch über die Form des Offenen Briefs, der zeitgleich von einer deutschen Tageszeitung veröffentlicht worden war.
Bereits im vergangenen Herbst hatte Bätzing sich in Posen mit Gadecki über den Synodalen Weg ausgetauscht. Beide vereinbarten, dass die Reformprojekte ebenso wie die theologische Kritik daran in der Kontaktgruppe beider Bischofskonferenzen vertieft behandelt werden sollten.
In seiner jetzigen Antwort verteidigt der Limburger Bischof auch die zentralen Themen des Reformprozesses - Macht, priesterliche Lebensform, die Rolle der Frau und die Sexualmoral. Der Synodale Weg sei als Konsequenz aus dem Missbrauchsskandal entstanden. Dies werde im Brief der polnischen Bischöfe mit keinem Wort erwähnt.
(kna – mg)
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