Bischof Ipolt: Flüchtlinge nicht nur als Arbeitskräfte schätzen
Mit Blick auf die Geflüchteten rief er zugleich auf, „auch ihre Kultur, ihre Sprache und ihren Glauben kennenzulernen und sich dem nicht zu verschließen“. So könne „eine wirkliche Freundschaft zwischen uns und den Fremden, die zu uns kommen, entstehen“. Dafür wolle auch die Kirche einstehen.
Ipolt erklärte, vor allem der Krieg in der Ukraine mache derzeit deutlich, dass der Begriff der Nächstenliebe weit gefasst werden müsse. Es sei nicht nur der Mensch gemeint, „der uns in der Nachbarschaft oder auf der Straße begegnet“. Der katholische Bischof betonte: „Die ständig wachsende Vernetzung der Welt zeigt uns: Nächstenliebe bedarf einer ständigen Öffnung und einer immer größer werdenden Universalität.“ Sie dürfe sich nicht auf Eigeninteressen beschränken. „Gerade in der immer mehr verbundenen Welt wird das Bewusstsein der Einheit und des Teilens und des gemeinsamen Geschicks unter den Nationen greifbar und kann uns dazu erziehen, dass wir alle Geschwister sind, die einander annehmen und für einander sorgen“, so Ipolt weiter. Er betonte, dass aus diesen Gründen das Bistum Görlitz sein Jahresmotto unter die Frage gestellt habe: „Wer ist mein Nächster?“
Bei dem Empfang für Vertreterinnen und Vertreter aus Kirchen, Politik und Gesellschaft rief der Görlitzer Oberbürgermeister Octavian Ursu (CDU) die Kirchen auf, die gesellschaftlichen Gruppen über „die Macht des Wortes“ zusammenzuführen. Sie sollten dazu beizutragen, die Diskussionen über strittige Themen zu versachlichen.
(kna – mg)
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