Vor 25 Jahren heiliggesprochen: Edith Steins Wirken auch heute noch aktuell
Stein habe kein „enggeführtes Männer- und Frauenbild“ vertreten, sondern bereits Intersexualität in ihre Forschung einbezogen, führte Beckmann-Zöller im Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur weiter aus. Sie spreche auch heutzutage Menschen an, die wie sie als Kind und Jugendliche keine religiöse Sozialisation in der Kirche erfahren hätten, so Beckmann-Zöller. „Erst Mitte 20 erlebte sie Menschen, die einen lebendigen und freudigen Glauben an Jesus Christus hatten, vor allem auch jüdische Freunde, die vorher agnostisch waren wie sie.“
Ein bewegtes Leben
Edith Stein wurde am 12. Oktober 1891 als jüngstes von elf Kindern einer jüdischen Familie in Breslau geboren. Nach dem Abitur widmete sie sich an der Universität Breslau der Germanistik, Geschichte und Philosophie. Später ging sie zu dem Phänomenologen Edmund Husserl nach Göttingen, bei dem sie in Freiburg nach Dienst in einem Lazarett im Ersten Weltkrieg 1917 promovierte. Im Anschluss an ihre Stelle in Freiburg hielt sich Stein an unterschiedlichen Orten auf, wo sie schrieb und lehrte. Am Neujahrstag 1922 ließ sie sich dann katholisch taufen.
1933 trat Edith Stein in den Kölner Karmel der Unbeschuhten Karmelitinnen ein und nahm den Ordensnamen Teresia Benedicta vom Kreuz an. Bekannt wurde Stein auch durch ihre philosophischen und spirituellen Publikationen. Im Advent 1933 schrieb sie einen Brief an Papst Pius XI., in dem sie ihn auf die wachsende Verfolgung der Juden in Deutschland aufmerksam macht. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde sie „als Jüdin und Christin“ zum Opfer des Holocaust. Die Nazis ermordeten Stein am 9. August 1942 in Auschwitz.
(kna – jo)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.