Papst betet Angelus von Gemelli-Klinik aus
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Seit Franziskus nach dem Angelusgebet vor einer Woche ins Gemelli eingeliefert wurde, sind aus der ganzen Welt zahllose Genesungswünsche eingegangen. Am Freitagnachmittag hatte sich auch eine Gruppe römischer Obdachloser vor dem Krankenhaus eingefunden und Franziskus mit Spruchplakaten ihre Nähe bekundet.
Im zehnten Stock des Krankenhauses ist eine eigene Zimmerflucht für den Papst reserviert. Dazu gehören eine Kapelle, eine Küche und Schlafzimmer für Ordensschwestern und Begleiter des Papstes.
10-Minuten-Auftritt
An diesem Sonntag kamen trotz glühender Hitze einige hundert Menschen zur Gemelli-Klinik, um am Angelusgebet des Papstes teilzunehmen. Viele trugen Plakate mit Genesungswünschen für Franziskus; einige stimmten das Halleluja von Taizé an. Von einem Balkon sahen auch Pflegekräfte dem 10-Minuten-Auftritt ihres prominenten Patienten zu.
„Ich freue mich, dass ich unsere sonntägliche Verabredung zum Angelusgebet einhalten kann – auch hier von der Gemelli-Klinik aus. Ich danke euch allen: Ihr habt mich durch eure Gebete eure Nähe und Unterstützung spüren lassen. Ich danke euch von ganzem Herzen!“
Unter Verweis auf das Markusevangelium, in dem es heißt, dass die von Jesus gesandten Jünger „viele Kranke mit Öl salbten und sie heilten“ (Mk 6,13), stellte Franziskus heraus, wie wichtig die Nähe und Fürsorge derer sei, die sich um Kranke kümmerten. Das sei eine Aufgabe nicht nur für Spezialisten, sondern für alle.
„Früher oder später brauchen wir alle diese Salbung, und jeder von uns kann sie anderen geben: mit einem Besuch, einem Telefonanruf, einer ausgestreckten Hand, die man einem Menschen reicht, der Hilfe braucht.“
Geschwächt, aber guter Dinge
Der Papst wirkte geschwächt, aber guter Dinge. Wie wichtig eine gute, für alle zugängliche Gesundheitsversorgung sei, habe er in diesen Tagen am eigenen Leib erfahren, stellte er fest. Ein funktionierendes Gesundheitswesen sei ein Gut, für das wir uns alle engagieren müssten, da es allen diene und den Beitrag aller erforderlich mache.
„Lasst uns für alle Kranken beten..., besonders für jene, die sich in einer besonders schwierigen Lage befinden: Möge niemand allein gelassen sein, möge jeder die Salbung des Zuhörens, der Nähe und der Fürsorge empfangen. Darum bitten wir auf Fürsprache Marias, unserer Mutter, Heil der Kranken.
(vaticannews – skr)
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