Papst betet für Myanmar, Brüderlichkeit und Olympische Spiele
Mario Galgano – Vatikanstadt
Seit einem Jahr beobachte die Welt „mit Schmerz“ die Gewalt in Myanmar, so der Papst auf Italienisch an die tausenden Pilger und Besucher in der Audienzhalle. Er schließe sich dem Appell an die internationale Gemeinschaft an, den die birmanischen Bischöfe in den vergangenen Tagen abgesetzt hatten. Darin baten sie darum, sich für die Versöhnung zwischen den betroffenen Parteien einzusetzen. „Wir können nicht wegschauen, wenn so viele Brüder und Schwestern leiden. Bitten wir Gott im Gebet um Trost für diese gequälte Bevölkerung. Ihm vertrauen wir unsere Bemühungen um den Frieden an“, so der Papst wörtlich.
Zweiter internationaler Tag der menschlichen Geschwisterlichkeit
Dann erinnerte der Papst daran, dass am 4. Februar der zweite Internationale Tag der menschlichen Geschwisterlichkeit begangen werde. Es sei erfreulich, dass sich die Nationen der ganzen Welt an dieser Feier beteiligen würden, um den interreligiösen und interkulturellen Dialog zu fördern, „wie es auch in dem am 4. Februar 2019 in Abu Dhabi vom Großimam von Al-Azhar Muhammad Aḥmad al-Tayyib“ und ihm unterzeichneten Dokument über die Brüderlichkeit der Menschen und für den Weltfrieden und das gemeinsame Zusammenleben gefordert werde. Dazu der Papst:
„Brüderlichkeit bedeutet, auf andere zuzugehen, sie zu respektieren und ihnen mit einem offenen Herzen zuzuhören. Ich hoffe, dass gemeinsam mit den Gläubigen anderer Religionen und auch mit Menschen guten Willens konkrete Schritte unternommen werden, um zu bekräftigen, dass die heutige Zeit eine Zeit der Brüderlichkeit ist, und um zu vermeiden, dass Zusammenstöße, Spaltungen und Abschottung geschürt werden. Beten wir und setzen wir uns jeden Tag dafür ein, dass wir alle in Frieden leben können, als Brüder und Schwestern.“
Und zu guter Letzt erinnerte der Papst an die Olympischen und Paralympischen Winterspiele in China. Diese werden vom 4. Februar bis 4. März in Peking stattfinden.
„Ich grüße alle Teilnehmer der Spiele ganz herzlich. Ich wünsche den Organisatoren viel Erfolg und den Athleten das Allerbeste. Der Sport kann mit seiner universellen Sprache Brücken der Freundschaft und Solidarität zwischen Menschen und Völkern aller Kulturen und Religionen bauen. Deshalb begrüße ich es, dass das Internationale Olympische Komitee dem historischen olympischen Motto ,Citius, Altius, Fortius´, d. h. schneller, höher, stärker, das Wort ,Communiter´, d. h. gemeinsam, hinzugefügt hat: damit die Olympischen Spiele eine geschwisterlichere Welt hervorbringen können, und zwar alle gemeinsam.“
Gruß an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Paralympischen Winterspiele
Mit einem besonderen Gedanken umarme er die gesamte paralympische Welt, fügt der Papst an: „Wir werden die wichtigste Medaille gemeinsam gewinnen, wenn das Beispiel der Sportler mit Behinderung allen hilft, Vorurteile und Ängste zu überwinden und unsere Gemeinschaften einladender und integrativer zu gestalten. Das ist die echte Goldmedaille.“
Er verfolge auch mit Aufmerksamkeit und Emotionen die persönlichen Geschichten von Flüchtlingssportlern, die an den Spielen teilnehmen werden. „Mögen ihre Zeugnisse dazu beitragen, die Zivilgesellschaften zu ermutigen, sich mit immer größerem Vertrauen für alle zu öffnen und niemanden zurückzulassen. Ich wünsche der großen olympischen und paralympischen Familie eine einzigartige Erfahrung menschlicher Brüderlichkeit und des Friedens: Selig sind die Friedensstifter!“
(vatican news)
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