Papst: „Erziehungspakt ist gebrochen“

Mario Galgano – Vatikanstadt

Die Brüder der christlichen Schulen oder Schulbrüder (Ordenskürzel: FSC) sind ein katholischer Männerorden, der vornehmlich aus Laienbrüdern besteht. Gegründet wurde die Ordensgemeinschaft vom heiligen Jean Baptiste de La Salle 1679 in Reims. Sein Anliegen war es, Kindern aus armen Familien eine kostenlose Schule anzubieten, und so nahm er 1681 einige Armenschullehrer in seinem Haus auf.

Im Lauf der Jahre sei vielerorts ein Erziehungspakt entstanden zwischen Staat, Kirche und den Familie, so der Papst – aber dieser Pakt sei praktisch am Ende. „Nun sind der Staat, die Erzieher und die Familie getrennt. Wir müssen einen neuen Pakt anstreben, der Kommunikation und Zusammenarbeit bedeutet.“ Der Bildungsnotstand werde durch die Folgen der Pandemie noch verschärft, fügte der Papst an. Die beiden großen Herausforderungen der heutigen Zeit seien Geschwisterlichkeit und die Pflege des gemeinsamen Hauses, also für die bedrohte Schöpfung. Nur Bildung könne diese Herausforderungen meistern, betonte der Papst:

„Beides sind in erster Linie pädagogische Herausforderungen. Und Gott sei Dank ist sich die christliche Gemeinschaft dessen nicht nur bewusst, sondern sie beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit diesem Thema und versucht, neue Wege zu finden, um die Lebensweise zu verändern. Und Sie, liebe Brüder, sind Teil dieser Baustelle, ja, Sie stehen an vorderster Front, indem Sie dazu erziehen, von einer geschlossenen Welt zu einer offenen Welt überzugehen; von einer Wegwerfkultur zu einer Kultur der Fürsorge; von einer Kultur des Wegwerfens zu einer Kultur der Integration; vom Streben nach Eigeninteressen zum Streben nach dem Gemeinwohl.“

Mit etwa 4.000 Brüdern in 79 Ländern der Erde zählen die Brüder der christlichen Schulen heute zu den größten Brüdergemeinschaften in der katholischen Kirche.

(vatican news)