Papst: Bei Korruption & Ungerechtigkeit nicht gleichgültig sein
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Franziskus ging bei seinem Mittagsgebet auf dem Petersplatz vor rund 25.000 Teilnehmern genauer auf das Sonntagsevangelium ein. Das Lukasevangelium (vgl. Lk 16,1-13) berichtet von Bestechlichkeit: Ein unehrlicher Verwalter stiehlt und als er entdeckt wird, versucht er mit einer List aus dieser Situation gut herauszukommen. Dazu erläuterte der Papst:
„Brüder und Schwestern, auch in der heutigen Welt gibt es Beispiele von Korruption wie die, von der uns das Evangelium erzählt: unehrliches Verhalten, ungerechte Politik, Egoismus, der die Entscheidungen von Einzelpersonen und Institutionen bestimmt, und viele andere dunkle Situationen. Aber wir Christen dürfen uns nicht entmutigen lassen oder, noch schlimmer, die Dinge schleifen lassen, gleichgültig bleiben. Im Gegenteil, wir sind aufgerufen, mit der Klugheit und dem Scharfsinn des Evangeliums schöpferisch Gutes zu tun, indem wir die Güter dieser Welt - nicht nur die materiellen Güter, sondern alle Gaben, die wir vom Herrn erhalten haben - nicht dazu verwenden, uns zu bereichern, sondern um geschwisterliche Liebe und gesellschaftliche Beziehungen zu ermöglichen. Das ist sehr wichtig: Mit unserem Verhalten gesellschaftliche Freundschaft zu schaffen."
Es gelte, die „Güter dieser Welt" nicht nur egoistisch für sich selbst zu nutzen, sondern um „Freundschaften zu schaffen, um gute Beziehungen zu knüpfen, um in der Nächstenliebe zu handeln, um die Brüderlichkeit zu fördern und um sich um die Schwächsten zu kümmern", führte das Kirchenoberhaupt weiter aus. Außerdem dürften sich Christen wirklich nie entmutigen lassen:
„Ich denke zum Beispiel an Momente persönlicher, gesellschaftlicher, aber auch kirchlicher Krisen: Manchmal lassen wir uns von der Entmutigung überwältigen oder wir verfallen in Jammern und Opferhaltung. Stattdessen - so sagt Jesus - könnten wir auch nach dem Evangelium klug sein, wachsam und aufmerksam sein, um die Realität zu erkennen, kreativ, um gute Lösungen zu finden, für uns selbst und für andere", so der Appell des Papstes.
(vatican news-sst)
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