Papst beim Angelus: „Gott verwandelt Krisen in Träume“
Gudrun Sailer - Vatikanstadt
Josef habe mit Barmherzigkeit reagiert auf die Situation, dass seine Verlobte Maria – wie das Evangelium Mt 1,18-24 schildert – ein Kind erwartete, das nicht von ihm war. „Verlust, Schmerz, Verwirrung“ seien an die Stelle von Josefs zerplatzten Träumen getreten, erklärte Franziskus in seiner Katechese. Dann aber habe Josef beschlossen, sich zu öffnen. „Und im Angesicht Gottes, der seine Pläne durchkreuzt und um Vertrauen bittet, antwortet Josef mit JA. Sein Mut ist heldenhaft und zeigt sich in der Stille: Er vertraut, nimmt an, ist verfügbar, verlangt keine weiteren Garantien.“
In diesem Punkt ist der Ziehvater Jesu ein Modell für Menschen in der Krise, erklärte der Papst. „Wir dürfen negativen Gefühlen wie Wut und Verschlossenheit nicht nachgeben, das ist der falsche Weg! Stattdessen müssen wir die Überraschungen des Lebens, ja sogar die Krisen, mit einer gewissen Vorsicht annehmen.“ Wer sich in einer Krise befinde, dürfe „nicht vorschnell nach dem Instinkt entscheiden“, sondern solle wie Josef „darüber nachdenken" (vgl. V. 20) und sich auf die Barmherzigkeit Gottes stützen. „Wenn man die Krise durchlebt, ohne sich in Verschlossenheit, Wut und Angst zu verlieren, sondern die Tür zu Gott offenhält, kann Er eingreifen“, erläuterte Franziskus. Gott sei „ein Experte darin, Krisen in Träume zu verwandeln“, seine Horizonte seien „überraschend, aber unendlich viel weiter und schöner als unsere“.
Der Lieblingsheilige
Josef ist der Lieblingsheilige von Papst Franziskus. Das Symbol des Ziehvaters Jesu, die Nardenblüte, ist Teil seines päpstlichen Wappens. 2020 rief Franziskus mit seinem Apostolischen Schreiben „Patris corde“ ein Jahr des Heiligen Josef aus, der Schutzpatron der katholischen Weltkirche ist.
(vatican news – gs)
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