Mariä Himmelfahrt: Dienst und Lobpreis sind der Weg zum Himmel
Silvia Kritzenberger – Vatikanstadt
Ausgehend vom entsprechenden Passus im Lukasevangelium (Lk 1,39) schilderte das Kirchenoberhaupt, wie sich Maria aufmacht, um ihrer Cousine Elisabeth zu helfen, und dort den Lobgesang des Magnifikat verkündet. Eine Episode, die zeige, dass der „Erhebung Marias mit Leib und Seele in die Herrlichkeit des Himmels“ zwei grundlegende Dinge vorausgegangen sind: „Der Dienst am Nächsten und der Lobpreis Gottes“.
Dienst und Lobpreis
Etwas, das auch den Weg Jesu geprägt habe, so der Papst weiter. Nicht umsonst verweise der Evangelist Lukas ja auch auf die Parallelen zwischen dem Weg Marias und dem Jesu, „zwei Leben, die Gott verherrlichen, ihren Brüdern und Schwestern dienen, und deren Geheimnisse Dienst und Lobpreis sind“.
„Es ist die Liebe, die das Leben erhebt. Aber Dienen ist nicht einfach: Die Muttergottes, die gerade schwanger geworden ist, legt fast 150 Kilometer zurück, um von Nazareth aus das Haus Elisabeths zu erreichen. Helfen kostet Mühe! Und das erleben auch wir in der Müdigkeit, der Geduld und den Sorgen, die die Fürsorge für andere mit sich bringt. Denken wir zum Beispiel an die Kilometer, die viele Menschen jeden Tag auf dem Weg in die Arbeit zurücklegen, und an die vielen Dinge, die sie für ihre Nächsten tun! Denken wir an das Opfer von Zeit und Schlaf, das die Betreuung eines kleinen Kindes oder eines alten Menschen mit sich bringt. Oder an den Dienst an denen, die nichts zurückgeben können, in der Kirche wie in der Freiwilligenarbeit. Ich bewundere den Freiwilligendienst! Es ist anstrengend, aber es führt nach oben, es ist ein Aufstieg zum Himmel! Das ist wahrer Dienst!“
Wer Gott liebt, kennt den Lobpreis
Doch ohne den Lobpreis Gottes könne kein Dienst fruchtbar sein, stellte Franziskus fest. Und so habe sich nach der beschwerlichen Reise aus dem Herzen Marias auch keine Klage, sondern ein Lobgesang erhoben – und Elisabeth sei es gewesen, die „die erste Seligpreisung“ gesprochen habe: „Selig, die geglaubt hat“ (Lk 1,45).
„Der Lobpreis erhebt die Seelen und überwindet die Versuchung, zu verzagen. Wie gut ist es, jeden Tag Gott zu loben, und auch die anderen! Wie gut ist es, mit Dank und Lobpreis im Herzen zu leben, statt mit Bedauern und Klagen; nach oben zu schauen, statt ein langes Gesicht zu machen!“
Die Freude des Herrn unter den Menschen verbreiten
Es käme also darauf an, die Freudes des Herrn zu verbreiten und den Herrn im Gebet zu preisen.
„Fragen wir uns: Lebe ich meine Arbeit und meine täglichen Beschäftigungen im Geist des Dienens oder des Egoismus? Widme ich mich den anderen ungeschuldet, ohne immer meinen Nutzen zu suchen? Mache ich den Dienst zum „Sprungbrett“ meines Lebens? Und wenn ich an den Lobpreis denke: Juble ich, wie Maria, über Gott? Preise ich den Herrn in meinem Gebet? Und verbreite ich, nachdem ich ihn gepriesen habe, seine Freude unter den Menschen, denen ich begegne?“, schloss Franziskus seine Überlegungen zum Fest Mariä Himmelfahrt.
(vaticannews – skr)
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