Papst dankt Wirtschaftssekretariat: „So viele Fortschritte erreicht“
Mario Galgano - Vatikanstadt
„Wir sind alle dafür verantwortlich, das Erbe zu bewahren, um die notwendigen Mittel zu garantieren, damit auch diejenigen, die nach uns kommen, den Weg fortsetzen können“, schreibt der Papst in einem Brief an die Mitarbeiter des Wirtschaftssekretariats, der jetzt auf der Website des Dikasteriums auf Italienische veröffentlicht wurde.
„Wenn ich zurückblicke und die heutige Situation betrachte“, so der Papst weiter, „kann ich nicht umhin, die vielen Fortschritte zu sehen, die gemacht worden sind. Dafür danke ich Ihnen, denn Sie üben einen heiklen und komplexen Dienst aus. Die Arbeit, die Sie geleistet haben, um den Heiligen Stuhl mit den Instrumenten auszustatten, die es ihm ermöglichen, sein Erbe auf die Mission auszurichten und das Risiko zu vermeiden, in die uns allen bekannten Fehler der Vergangenheit zurückzufallen, hat viel Anerkennung gefunden.“
Franziskus zitiert den verstorbenen Kardinal George Pell, den ersten Präfekten der SPE – wie das Wirtschafssekretariat abgekürzt wird – und seinen Nachfolger, Pater Juan Antonio Guerrero: „Was getan wurde“, heißt es in dem Schreiben weiter, „sollte uns nicht zu der Annahme verleiten, dass der Weg der Wirtschaftsreform abgeschlossen ist.“
Wandel zum Besseren
Das Wirtschaftssekretariat sei aufgerufen, „in seinem Bereich eine Bewegung des ständigen Wandels zum Besseren zu fördern“. Reform, erklärt der Papst, bedeute nicht „Veränderung, um zu zeigen, dass wir die Dinge notwendigerweise anders machen als in der Vergangenheit“. Der Wandel sei eine Erneuerung, die funktional und den Bedürfnissen angemessen sein müsse. In einigen Fällen habe es sich um eine radikale Veränderung gehandelt, gibt Franziskus zu, in anderen Bereichen sei es eine Anpassung dessen gewesen, „was bereits gut ist, und die Auswirkungen dieser Veränderungen müssen überwacht werden, da Entscheidungen getroffen werden können, die dann korrigiert werden müssen“.
Franziskus fordert die SPE-Mitarbeiter auf, sich den zu erbringenden Dienst vorzustellen, indem sie „an die Rolle eines Elternteils gegenüber einem Kind“ denken sollten. Und das sei eine heikle Aufgabe, denn selbst die besten Absichten eines Elternteils könnten sich in Verhaltensweisen niederschlagen, die es zu vermeiden gelte: autoritär zu sein statt autoritativ zu sein; Furch einzuflößen statt respektiert und anerkannt zu werden; Macht auszuüben statt gerechter Entscheidungen zu treffen und sich für den Schutz des Gemeinwohls verantwortlich fühlt; Geld ohne Zweck zu bewahren statt es zu verwenden, damit die Mission wachsen und gedeihen kann. Man dürfe niemals vergessen, dass die Kirche arm sei, „weil alles, was sie besitzt, nicht für sie selbst ist, sondern um es uneigennützig dort einzusetzen, wo es gebraucht wird“, erinnert der Papst.
Treue zur Sendung
Der Papst erklärt, dass „die Treue zur Sendung und die Klugheit die Tugenden sind, die euch bei eurer Arbeit, bei der Verwaltung jeder Angelegenheit, begleiten müssen, denn die vielen Verantwortlichkeiten, die euch anvertraut werden, setzen euch dem Risiko kleiner und großer Fehler aus, die es zu vermeiden gilt.“ Einer der großen Fehler sei die Gewohnheit, den Vorrang des Formalen vor dem Realen zu stellen. Vielmehr müsse man in der Lage sein, „zuzuhören und gehört zu werden, denjenigen, die sich an Sie wenden, Ihr Fachwissen, Ihre Professionalität und Ihre wirtschaftliche und rechtliche Kompetenz zur Verfügung zu stellen, um die Initiativen, aus denen die Mission besteht, umzusetzen“. Das ständige Bemühen müsse darin bestehen, diese Initiativen zu unterstützen, wobei darauf zu achten ist, dass sie nicht auf Herrschaft und Technik als Selbstzweck, nicht auf den willkürlichen Willen derjenigen, die für die Entscheidung oder die Genehmigung zuständig sind, sondern auf das Gemeinwohl zurückgeführt werden“.
„Aber ihr müsst auch immer die Loyalität haben“, fügt Franziskus hinzu, „nein zu sagen, wenn das, was man euch darstellt oder was ihr in den Kontrollen findet, die Mission verrät, wenn das Einzelinteresse einiger über das kollektive überwiegt, wenn die Regeln verletzt oder künstlich umgangen werden, um Ziele zu verfolgen, die denen des Heiligen Stuhls und der Kirche fremd sind... Loyalität bedeutet, niemals zum Komplizen zu werden, und sei es nur, indem man so tut, als ob man es nicht sähe, und sei es nur, indem man jene Freundschaften nicht enttäuschen will, die in einer Arbeitsgemeinschaft wie dem Heiligen Stuhl entstanden sind, und es ist gut, dass sie entstanden sind“.
(vatican news)
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