Papst: Kirche braucht Menschen von „ansteckender Heiligkeit“
Mario Galgano - Vatikanstadt
Der Papst erinnerte in seiner an die Audienzteilnehmer ausgehändigten Rede an das Beispiel der Heiligen aus Viterbo, die im 13. Jahrhundert lebte und das Evangelium verbreitete, indem sie sich für absolute Armut und Nächstenliebe entschied: Es sei wichtig, diese Werte mit Glauben, Kraft und Demut zu bezeugen, hob Franziskus gemäß Redemanuskript hervor.
Der Verein, der im Vatikan zu Besuch war, geht auf eine Tradition zurück, die ihre Wurzeln im 13. Jahrhundert hat. Die Gruppe der „Facchini di Santa Rosa“ organisiert seit Jahrhunderten zu Ehren der franziskanischen Terziarin und Schutzpatronin von Viterbo, deren Fest auf den 4. September fällt, eine wahrhaft spektakuläre Prozession: die so genannte „Macchina di Santa Rosa“, die die UNESCO 2013 zum immateriellen Kulturerbe erklärt hat. Die „Facchini“ haben die Aufgabe, den großen Prozessionsgegenstand durch die Straßen und Plätze der Stadt zu tragen.
Papst Franziskus empfing sie in Audienz im Clementina-Saal im Apostolischen Palast und hielt eine kurze Begrüßungsrede, in der er an die mystische Erfahrung der jungen Rosa erinnerte, die „eine Entscheidung für absolute Armut und Hingabe an die Nächstenliebe traf und mit ihrer Liebe zu Jesus viele andere mitgerissen hat“. Ein Vorbild, das es nachzuahmen gilt, erklärte der Papst und fügte dann hinzu:
„Solche Heilige brauchen wir auch heute: Menschen, die nicht in ihren Hausschuhen auf dem Sofa sitzen, sondern die - von dem unbändigen Wunsch beseelt, das Evangelium zu leben und zu verkünden - dank ihrer Leidenschaft auch andere mit Heiligkeit anstecken.“
Das Evangelium wie die heilige Rosa bekannt machen
Franziskus bat die Träger der „Macchina di Santa Rosa“, mit ihrem Dienst und ihrem Einsatz für das christliche Leben das Andenken an die Schutzpatronin von Viterbo weiterzugeben. Er betonte, dass der Transport des Prozessions-Bauwerks - „etwa dreißig Meter hoch und mit einem durchschnittlichen Gewicht von mehr als fünfzig Zentnern, auf dem die Statue der Heiligen thront“ -, „ein spektakuläres Zeichen“ sei, das das große Vorbild der heiligen Rosa hervorhebe und herausstellen wolle, wie durch das Fest dieser Heiligen das Evangelium verbreitet werden könne.
Das sei das Wichtigste, so der Papst weiter. Das Evangelium werde durch die heilige Rosa bekannt gemacht; „und dies gemeinsam, vereint und solidarisch, indem wir ihre Werte mit Glauben, Kraft und Willen, Respekt und Demut leben“, denn in der Prozession und im Leben könne niemand allein eine so große Leistung vollbringen, so Franziskus. Das stehe sogar in den Statuten der Vereinigung und sei eines der Mottos ihrer Prozession: „Semo tutti den sentimento“ (auf Dialekt: „Wir teilen alle dasselbe Gefühl“; Anm. d. Red.).
In seinem Redetext dankte der Papst den „Facchini“ „für die vielen karitativen, kulturellen und moralischen Aktivitäten“ und ermutigte sie, die Tradition des Festes der Heiligen Rose auch weiter hoch zu halten.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.