Blick auf den Petersplatz am 5. Fastensonntag Blick auf den Petersplatz am 5. Fastensonntag

Papst beim Angelus: Den Weg der Vergebung gehen

Am fünften Fastensonntag hat Franziskus dem Streben nach Ruhm, Erfolg und Popularität eine klare Absage erteilt. „Die wahre Herrlichkeit, die nie vergeht und glücklich macht, besteht aus Hingabe und Vergebung. Weltlicher Ruhm vergeht, und er bringt oft nicht das Wohlergehen aller, sondern Spaltung, Zwietracht und Neid,“ gab der Pontifex beim Angelusgebet auf dem Petersplatz zu bedenken.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Im Tagesevangelium spricht Jesus von seinem Sterben am Kreuz als der „Stunde der Verherrlichung“ (vgl. Joh 12,20-33). Es ist die Stunde, in der sich die Sendung Jesu erfüllt und das Kreuz, das eigentlich für eine Niederlage, ein Scheitern steht, zum Zeichen der grenzenlosen Liebe Gottes wird.

„Jesus will uns damit sagen, dass Herrlichkeit für Gott nicht mit menschlichem Erfolg, Ruhm oder Popularität gleichzusetzen ist: Sie hat nichts Selbstbezogenes, sie ist keine grandiose Machtdemonstration mit anschließendem öffentlichem Beifall,“ erklärte Franziskus. „Für Gott bedeutet Herrlichkeit Liebe, die bis zur Hingabe des eigenen Lebens geht. Sich zu verherrlichen bedeutet für ihn, sich hinzugeben, sich zugänglich zu machen, seine Liebe anzubieten. Und seinen Höhepunkt fand dies am Kreuz, wo Jesus die Liebe Gottes in vollem Umfang entfaltet hat, indem er sein barmherziges Antlitz vollständig offenbart, uns das Leben geschenkt und jenen vergeben hat, die ihn ans Kreuz schlugen.“

Gläubige auf dem Petersplatz
Gläubige auf dem Petersplatz

Weltlicher Ruhm vergeht...

Vom Kreuz aus lehre uns der Herr, dass das wahre Wesen der Herrlichkeit Gottes Hingabe und Vergebung seien, führte der Papst weiter aus. Kriterien also, die so gar nicht dem entsprächen, was wir selbst oft unter Herrlichkeit verstünden. Weltlicher Ruhm vergehe, und er bringe oft statt Wohlergehen Spaltung, Zwietracht und Neid.

Zum Hören: Papst beim Angelus: Den Weg der Vergebung gehen (Audio-Beitrag von Radio Vatikan)

Abschließend gab der Pontifex den Gläubigen noch folgenden Denkanstoß mit auf den Weg:

„Fragen wir uns also: Was ist der Ruhm, den ich mir für mich, für mein Leben wünsche, den ich mir für meine Zukunft erträume? Will ich andere mit meinem Können, meinen Fähigkeiten oder den Dingen, die ich besitze, beeindrucken? Oder will ich den Weg des Schenkens und der Vergebung gehen: den Weg des gekreuzigten Jesus; den Weg dessen, der nicht müde wird zu lieben, im Vertrauen darauf, auf diese Weise Gott in der Welt zu bezeugen und die Schönheit des Lebens zum Strahlen zu bringen? Vergessen wir nicht, dass in dem Moment, in dem wir geben und vergeben, in uns die Herrlichkeit Gottes aufscheint.“

Papst Franziskus
Papst Franziskus

 

(vaticannews – skr)

 

 

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17. März 2024, 12:39

Das Angelus ist ein Gebet, dass in Erinnerung an das ewige Geheimnis der Menschwerdung drei Mal am Tag gebetet wird: 6 Uhr morgens, am Mittag und am Abend gegen 18 Uhr, jeweils wenn die Glocken zum Angelusgebet rufen.
Der Name ‚Angelus‘ stammt aus dem ersten Vers der lateinischen Version des Gebets - Angelus Domini nuntiavit Mariae. Es besteht aus der Lesung von drei schlichten Texten, bei denen es um die Menschwerdung Jesu Christi geht, gefolgt jeweils von einem Ave Maria.
Dieses Gebet wird vom Papst auf dem Petersplatz sonntags mittags und an Hochfesten gebetet. Direkt vor dem Gebet legt der Papst kurz die Lesungen des Tages aus. Nach dem Gebet folgen Grüße an die Pilger.
Von Ostern bis Pfingsten wird an Stelle des Angelusgebets das Regina Coeli gebetet, das an die Auferstehung Jesu Christi erinnert. Zum Abschluss dieses Gebets wird das „Ehre sei dem Vater“ drei Mal gesprochen.

Gebet des Angelus / Regina Coeli mit Papst

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