Papst beim Angelus: Den Weg der Vergebung gehen
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Im Tagesevangelium spricht Jesus von seinem Sterben am Kreuz als der „Stunde der Verherrlichung“ (vgl. Joh 12,20-33). Es ist die Stunde, in der sich die Sendung Jesu erfüllt und das Kreuz, das eigentlich für eine Niederlage, ein Scheitern steht, zum Zeichen der grenzenlosen Liebe Gottes wird.
„Jesus will uns damit sagen, dass Herrlichkeit für Gott nicht mit menschlichem Erfolg, Ruhm oder Popularität gleichzusetzen ist: Sie hat nichts Selbstbezogenes, sie ist keine grandiose Machtdemonstration mit anschließendem öffentlichem Beifall,“ erklärte Franziskus. „Für Gott bedeutet Herrlichkeit Liebe, die bis zur Hingabe des eigenen Lebens geht. Sich zu verherrlichen bedeutet für ihn, sich hinzugeben, sich zugänglich zu machen, seine Liebe anzubieten. Und seinen Höhepunkt fand dies am Kreuz, wo Jesus die Liebe Gottes in vollem Umfang entfaltet hat, indem er sein barmherziges Antlitz vollständig offenbart, uns das Leben geschenkt und jenen vergeben hat, die ihn ans Kreuz schlugen.“
Weltlicher Ruhm vergeht...
Vom Kreuz aus lehre uns der Herr, dass das wahre Wesen der Herrlichkeit Gottes Hingabe und Vergebung seien, führte der Papst weiter aus. Kriterien also, die so gar nicht dem entsprächen, was wir selbst oft unter Herrlichkeit verstünden. Weltlicher Ruhm vergehe, und er bringe oft statt Wohlergehen Spaltung, Zwietracht und Neid.
Abschließend gab der Pontifex den Gläubigen noch folgenden Denkanstoß mit auf den Weg:
„Fragen wir uns also: Was ist der Ruhm, den ich mir für mich, für mein Leben wünsche, den ich mir für meine Zukunft erträume? Will ich andere mit meinem Können, meinen Fähigkeiten oder den Dingen, die ich besitze, beeindrucken? Oder will ich den Weg des Schenkens und der Vergebung gehen: den Weg des gekreuzigten Jesus; den Weg dessen, der nicht müde wird zu lieben, im Vertrauen darauf, auf diese Weise Gott in der Welt zu bezeugen und die Schönheit des Lebens zum Strahlen zu bringen? Vergessen wir nicht, dass in dem Moment, in dem wir geben und vergeben, in uns die Herrlichkeit Gottes aufscheint.“
(vaticannews – skr)
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