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Diesen Donnerstag hat Papst Franziskus eine große Gruppe aus Ungarn im Vatikan in Audienz empfangen Diesen Donnerstag hat Papst Franziskus eine große Gruppe aus Ungarn im Vatikan in Audienz empfangen   (ANSA)

Papst an Delegation aus Ungarn: Friede beginnt in unseren Herzen

Vor ziemlich genau einem Jahr, vom 28.-30. April 2023, war Papst Franziskus für drei Tage in Ungarns Hauptstadt Budapest zu Besuch. Unter anderem hielt er dabei einen flammenden Appell für Frieden. Diesen Donnerstag hat der Papst Pilger, Politiker und Kirchenvertreter aus Ungarn im Vatikan empfangen und dabei seinen Friedensappell erneuert.

Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt

Er trage die Ungarn und seine Reise nach Budapest „mit großer Dankbarkeit im Herzen", sagte Franziskus den rund 1.200 Ungarn und Ungarinnen in der Audienzhalle. Unter ihnen waren viele Pilger, Bischöfe und weitere Kirchenleute; außerdem war auch eine Politiker-Delegation in den Vatikan gekommen. Der Papst dankte ihnen allen für seine Budapest-Reise vor einem Jahr und erinnerte noch einmal daran, dass er als „Pilger, als Bruder und als Freund" gekommen war: 

Zum Nachhören - was der Papst bei der Audienz sagte

„In Budapest, der schönen Stadt der Brücken und der Heiligen, war ich ein Pilger, um mit euch zu beten. Um für Europa zu beten, für ,den Wunsch, Frieden zu schaffen, und den jungen Generationen eine Zukunft der Hoffnung und nicht des Krieges zu bieten; eine Zukunft voller Wiegen und nicht voller Gräber; eine Welt der Geschwisterlichkeit und nicht der Mauern`", zitierte Franziskus seine Worte von damals beim Regina Caeli nach der Abschlussmesse.  

Friede sei ein großes Geschenk, führte der Papst bei der Audienz weiter aus:

„Brüder und Schwestern, vergessen wir nicht, dass die Verwirklichung dieses großen Geschenks immer im Herzen jedes Einzelnen von uns beginnt, vor der Tür meines Hauses: Indem ich, bevor ich hinausgehe, entscheide, dass ich diesen Tag als Mann, als Frau des Friedens, begehen will. Das heißt, in Frieden mit den anderen leben. Frieden beginnt, wenn ich entscheide, zu vergeben, auch wenn das schwierig ist, und das erfüllt das Herz mit Freude."

Ungarn in der Audienzhalle
Ungarn in der Audienzhalle

„Frieden beginnt, wenn ich entscheide, zu vergeben, auch wenn das schwierig ist, und das erfüllt das Herz mit Freude“

Flüchtlingen helfen

Papst Franziskus erinnerte auch an seine Begegnung mit Flüchtlingen, Armen und ausgegrenzten Menschen in Budapest vor einem Jahr und dankte den Ungarn noch einmal für ihre Hilfe:

„Ich danke euch, denn ihr habt ein offenes Herz für Flüchtlinge, für die ukrainischen Flüchtlinge, die ihr Land aufgrund des Kriegs verlassen mussten. Ich schätze auch eure Bemühungen, all jene einzugliedern, die sozial an den Rändern sind", sagte der Papst wörtlich. Es ist selten, dass Ungarn für seinen Umgang mit Flüchtlingen Lob erhält; die Migrantenpolitik der Budapester Regierung wird in der EU häufig kritisiert und wurde auch schon von Gerichten unter die Lupe genommen.

Ungarns Präsident Tamás Sulyok mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin
Ungarns Präsident Tamás Sulyok mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin

Politiker-Delegation auch in Privataudienz - Friede Thema

Beim großen Treffen der Delegation aus Ungarn in der vatikanischen Audienzhalle waren neben Gläubigen, Bischöfen und Ordensleuten der ungarische Kardinal Péter Erdő, der Vorsitzende der ungarischen Bischofskonferenz, András Veres, und der neue Präsident Ungarns, Tamás Sulyok, mit dabei. Sulyok, der im März 2024 sein Amt angetreten hatte, war zuvor auch mit einer Delegation im Vatikan gewesen. Papst Franziskus empfing ihn zur Privataudienz; zudem traf der Präsident auch Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und den vatikanischen Außenbeauftragten, Erzbischof Paul Richard Gallagher. Der Vatikan teilte anschließend mit, bei den Treffen seien „Themen von gemeinsamem Interesse erörtert" worden - „insbesondere die Themen Familie, junge Menschen und die Sorge um die schwächsten christlichen Gemeinschaften in der Welt". Es sei auch um den Ukraine-Krieg gegangen - „.insbesondere mit Blick auf die humanitären Folgen und die Bemühungen um den Frieden". 

Erinnerung an ungarische Märtyrer

Franziskus ließ bei der Audienz für die große Gruppe aus Ungarn in der Audienzhalle noch weitere Etappen seiner Budapest-Reise Revue passieren, er erinnerte zum Beispiel an seine Begegnung mit den Bischöfen und Ordensleuten und betonte erneut, sie sollten einen „Stil Gottes pflegen" und stets auf Nähe, Mitgefühl und Zärtlichkeit setzen. Auch das große Jugend-Treffen in Budapest erwähnte der Papst noch einmal explizit; ebenso würdigte er Heilige und Selige aus Ungarn - etwa den seligen Vilmos Apor. Der Bischof von Győr wurde 1945 von Soldaten erschossen*, denen er sich entgegenstellte als sie in die Bischofsresidenz wollten, in der Flüchtlinge und Verfolgte Schutz gesucht hatten. Auch den Seligen János Brenner nannte Franziskus namentlich. Der Priester wurde im Kommunismus in eine Falle gelockt mit dem Vorwand, er solle einem Kranken die Kommunion bringen, stattdessen wurde er umgebracht.  Papst Franziskus erinnerte zudem an die selige Ordensfrau Sára Salkaházi. Die Ungarin hatte im 2. Weltkrieg unter anderem Juden geholfen und wurde von Nazis getötet. 

* Editiert am 30.4.2024, in einer früheren Version war von "russischen Soldaten" die Rede; es ist jedoch nicht geklärt, welche Nationalität die Soldaten hatten. 

(vatican news - sst)

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25. April 2024, 10:39