Papst: Der Stil der Pfadfinder ist ein gutes Beispiel für alle
Mario Galgano – Vatikanstadt
Am 20. Juni 1954 wurde dank der Arbeit von Mario Mazza und Pater Ruggi d'Aragona in Rom offiziell die italienische katholische Pfadfinderbewegung für Erwachsene gegründet. Daran erinnerte Franziskus zu Beginn seiner Rede an diesem Samstag im Vatikan seine Gäste. Diese Pfadfinder-Gruppe habe sich auf Werte konzentriert, deren Erben, Hüter und Förderer sie noch immer seien: Gemeinschaft, Bildung, Dienstleistung und Pflege des gemeinsamen Hauses, zählt das katholische Kirchenoberhaupt auf. Nachdem der Papst auf das Problem der niedrigen Geburtenrate in Italien hinwies, führte Franziskus weiter aus, dass die Rolle der Pfadfinder gerade darin bestehe, eine „lebensbejahende“ Gemeinschaft zu fördern:
„Und in diesem Sinne ist es bedeutsam, dass Ihr für das Erste-Hilfe- und Aufnahmezentrum von Lampedusa bestimmt seid: Dies unterstreicht, dass die Liebe zum Leben immer offen und universell ist und das Wohl aller anstrebt, unabhängig von ihrer Herkunft oder anderen Bedingungen.“
Würde des Lebens statt Waffenproduktion fördern
Weiter wies der Pontifex darauf, dass heutzutage vor allem in die Produktion von Waffen investiert werde, anstatt die Würde des Lebens hochzuhalten:
„Unsere Berufung verweist uns auf die grundlegende menschliche Berufung, die Gaben Gottes nicht in Mittel des Todes, sondern in Werkzeuge des Guten umzuwandeln, in dem gemeinsamen Bemühen, eine gerechte und friedliche Gesellschaft aufzubauen, in der jeder die Möglichkeit eines würdigen Lebens hat. Es geht um die Würde des Lebens, und dass wir uns alle für die Würde des Lebens einsetzen.“
Respekt, Liebe und direkten Kontakt mit der Natur
Neben der Achtung des Lebens und der menschlichen Würde ging der Papst in einem dritten Punkt auf den „Respekt, Liebe und direkten Kontakt mit der Natur“ ein. Dies seien seit den Anfängen der Pfadfinder deren Markenzeichen, verwies Franziskus:
„Und es sind Werte, die wir heute so sehr brauchen, da wir uns zunehmend machtlos gegenüber den Folgen einer unverantwortlichen und kurzsichtigen Ausbeutung des Planeten sehen. Wir sind stattdessen Gefangenen von Lebensstilen und Verhaltensweisen, die ebenso egoistisch und taub sind für jeden Appell an den gesunden Menschenverstand. Das ist tragisch und selbstzerstörerisch; es sind Verhaltensweisen, die unsensibel sind für den Schrei einer verwundeten Erde wie auch für die Stimme so vieler Brüder und Schwestern, die zu Unrecht an den Rand gedrängt und von einer gerechten Verteilung der Güter ausgeschlossen sind. Angesichts dessen ist der nüchterne, respektvolle und sparsame Stil der Pfadfinder ein gutes Beispiel für alle!“
(vatican news)
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