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Angelus am Hochfest Peter und Paul: Die Katechese des Papstes

Wir dokumentieren an dieser Stelle in einer Arbeitsübersetzung von Radio Vatikan die Katechese, die Franziskus diesen Samstag - am Hochfest Peter und Paul - gehalten hat. Die offizielle Übersetzung finden Sie in Kürze auf www.vatican.va.

Liebe Brüder und Schwestern, guten Tag!

Heute, am Hochfest der Heiligen Apostel Petrus und Paulus, sagt Jesus im Evangelium zu Simon, den er Petrus nannte: „Ich werde dir die Schlüssel des Himmelreichs geben“ (Mt 16,19). Deshalb wird der heilige Petrus oft mit zwei großen Schlüsseln in der Hand dargestellt, wie bei der Statue hier auf dem Platz. Diese Schlüssel stehen für den Dienst der Autorität, den Jesus ihm anvertraut, um der ganzen Kirche zu dienen. Denn Autorität ist ein Dienst. Autorität, die kein Dienst ist, ist eine Diktatur.

Wir sollten jedoch darauf achten, dass wir die Bedeutung dieses Bildes gut verstehen. Die Schlüssel des Petrus sind nämlich nicht die Schlüssel zu einem Panzerschrank oder Tresorraum, sondern zu einem Reich, das er mit anderen Bildern beschreibt: z.b. ein kleines Samenkorn, eine kostbare Perle, ein verborgener Schatz, eine Handvoll Sauerteig (vgl. Mt 13,1-33), das heißt, als etwas Kostbares und Reiches, ja, aber zugleich klein und unscheinbar. Um es zu erreichen, braucht man also keine Öffnungsmechanismen oder Sicherheitsschlösser, sondern Tugenden wie Geduld, Aufmerksamkeit, Beharrlichkeit und Demut und Dienstbereitschaft.

Die Aufgabe, die Jesus Petrus anvertraut, besteht also nicht darin, die Türen des Hauses zu verriegeln und nur einigen ausgewählten Gästen den Zugang zu gewähren, sondern allen zu helfen, in Treue zum Evangelium Jesu hineinzufinden. Allen, allen. Alle können hineinfinden.

Und Petrus wird dies sein ganzes Leben lang tun, treu, bis zu seinem Märtyrertod, nachdem er als erster die Freude und die Freiheit, die aus der Begegnung mit dem Herrn erwachsen, am eigenen Leib erfahren hat. Das geschah nicht ohne Mühsal, es heißt dass er oft gefallen ist. Er war der erste, der Jesus die Tür öffnete, er musste sich bekehren und verstehen, dass Autorität ein Dienst ist, und das war nicht leicht. Man bedenke: Gleich nachdem er zu Jesus gesagt hatte: „Du bist der Christus“, musste der Meister ihn zurechtweisen, weil er sich weigerte, die Vorhersage des Leidens und Kreuzestodes Jesus anzunehmen (vgl. Mt 16,21-23).

Petrus erhielt die Schlüssel des Reiches Gottes nicht, weil er perfekt war, nein - er ist ein Sünder - sondern weil er demütig und ehrlich war und der himmlische Vater ihm einen unerschütterlichen Glauben geschenkt hat (vgl. Mt 16,17). Deshalb kann er im Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit auch seine Brüder unterstützen und stärken, wie ihm aufgetragen wurde (vgl. Lk 22,32).

Fragen wir uns also heute: Pflege ich den Wunsch, mit Gottes Gnade in sein Reich einzutreten und mit seiner Hilfe auch für andere ein willkommener Türwärter zu sein? Und um dies zu tun, lasse ich mich von Jesus und seinem Geist, der in mir wohnt, läutern, vervollkommnen und umwandeln? Der Geist, der uns allen, jedem von uns, innewohnt.

Mögen Maria, die Königin der Apostel, und die Heiligen Petrus und Paulus durch ihr Fürbitte erflehen, dass wir uns gegenseitig Wegweiser und Stütze für die Begegnung mit Christus dem Herrn sind.

(vaticannews - mw/sst)
 

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29. Juni 2024, 12:22

Das Angelus ist ein Gebet, dass in Erinnerung an das ewige Geheimnis der Menschwerdung drei Mal am Tag gebetet wird: 6 Uhr morgens, am Mittag und am Abend gegen 18 Uhr, jeweils wenn die Glocken zum Angelusgebet rufen.
Der Name ‚Angelus‘ stammt aus dem ersten Vers der lateinischen Version des Gebets - Angelus Domini nuntiavit Mariae. Es besteht aus der Lesung von drei schlichten Texten, bei denen es um die Menschwerdung Jesu Christi geht, gefolgt jeweils von einem Ave Maria.
Dieses Gebet wird vom Papst auf dem Petersplatz sonntags mittags und an Hochfesten gebetet. Direkt vor dem Gebet legt der Papst kurz die Lesungen des Tages aus. Nach dem Gebet folgen Grüße an die Pilger.
Von Ostern bis Pfingsten wird an Stelle des Angelusgebets das Regina Coeli gebetet, das an die Auferstehung Jesu Christi erinnert. Zum Abschluss dieses Gebets wird das „Ehre sei dem Vater“ drei Mal gesprochen.

Gebet des Angelus / Regina Coeli mit Papst

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