Äthiopien: 15 Pfarreien von Streitkräften besetzt
In Tigray feiert die Kirche Ostern in diesem Jahr am 16. April. Dabei orientiere sie sich am Kalender der koptisch-orthodoxen Kirche Äthiopiens, erklärt Tesfaselassie Medhin, Bischof der katholischen Eparchie von Adigrat. Die Situation sei „immer noch sehr kritisch.“ 15 Pfarreien in der Region „sind aufgrund der Besetzung durch die Streitkräfte unzugänglich“, sagt Medhin.
Weiter bittet der Bischof die Menschen, weiterhin für die gesamte äthiopische Bevölkerung zu beten, insbesondere für Tigray. Hier kommen in den vergangenen Wochen immer mehr Binnengeflüchtete an. Das Flüchtlingslager Endabaguna registrierte zuletzt 47.000 Binnenvertriebene; Anfang März waren es noch etwa 8.000. Humanitäre Hilfe, Lebensmittel und Medikamente kämen nicht an, sagt Getu Dejen, der das Lager verwaltet. Dort sei keine angemessene Unterkunft geboten, die Vertriebenen lebten unter „lebensbedrohlichen Bedingungen.“
Keine Verbesserung der Lage
Damit widersprechen Medhin und Dejen Berichten, laut denen sich die humanitäre Versorgung in der Region verbessert habe, nachdem die Landesregierung in Addis Abeba im November 2022 ein Friedensabkommen mit den separatistischen Organisationen in der Gegend unterschrieben hatte. Papst Franziskus betete am Sonntag in seiner Ansprache „Urbi et Orbi“ für Äthiopien und bat darum, die „begonnenen Friedens- und Versöhnungsprozesse“ in dem Land zu festigen.
(fides – fg)
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