Frankreich: Bischöfe für Seligsprechung von de Lubac
De Lubac war ein französischer Jesuit. Er prägte die Theologie des 20. Jahrhunderts erheblich mit und gehörte zu den Vordenkern der sogenannten Nouvelle Théologie.
Neben der Planung des Seligsprechungsprozesses stimmten Frankreichs Bischöfe bei ihrer Vollversammlung über 60 Vorschläge zur Bekämpfung von sexuellem Missbrauch in der Kirche ab. Die Vollversammlung verabschiedete die Mehrzahl der Maßnahmen; einige lehnten sie ab, weil sie sie für zu kostspielig oder restriktiv hielten.
Der Bischofskonferenz-Vorsitzende, Erzbischof Eric de Moulin-Beaufort, skizzierte zum Abschluss der Versammlung einen Fahrplan für Reformen der Kirche in Frankreich für die kommenden Jahre. Dabei bekräftigte er den Willen zu einem innerkirchlichen Kulturwandel. Die Umsetzung der Reformvorschläge liegt bei den einzelnen Bischöfen der jeweiligen Diözesen. Für ihre eigene Arbeitsweise beschloss die Konferenz, künftig alle drei Jahre eine Vollversammlung im Stil einer Synode abzuhalten, sowie eine tiefgreifende Reform ihrer Arbeitsweise.
Biographie von Henri de Lubac
Henri de Lubac, für den die Bischöfe bei ihrer Vollversammlung einen Seligsprechungsprozess angestoßen haben, trat 1913 mit 17 Jahren in den Jesuitenorden ein. Nach seiner Priesterweihe 1927 wurde er Professor für Fundamentaltheologie in Lyon. 1938 erschien sein erstes Buch, „Catholicisme“; bald darauf folgten weitere Werke, darunter „Surnaturel“ (1946). Wenige Jahre später erschien die Papst-Enzyklika „Humani generis“, in der Pius XII. die „Neue Theologie“ verurteilte. Daraufhin erhielt der Jesuit 1950 ein Lehrverbot für zehn Jahre, in denen de Lubac seine theologischen Forschungsgebiete weiterentwickelte.
1960 berief Papst Johannes XXIII. den französischen Jesuiten in die theologische Vorbereitungskommission für das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965). Später wirkte er daran mit, einige der wichtigsten Texte des Konzils auszuarbeiten: die Konstitutionen über die Offenbarung (Dei Verbum), über die Kirche (Lumen Gentium) und über die Kirche in der Welt (Gaudium et Spes).
Ab 1969 gehörte de Lubac der Internationalen Theologenkommission an. Zu seinem 80. Geburtstag, 1976, ernannte ihn Papst Paul VI. zum Konsultor des damaligen vatikanischen Sekretariats für die Nichtchristen und des Sekretariats für die Nichtglaubenden. 1983 nahm Johannes Paul II. den Jesuiten ins Kardinalskollegium auf. 1991 starb de Lubac in Paris.
(kap/kna – fg)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.