Philippinen: Zu Allerseelen auf dem Friedhof übernachten
„In diesen Gräbern, die uns umgeben, ruhen unsere Lieben, die uns geliebt, für uns gesorgt und an uns geglaubt haben. Deshalb besuchen wir sie, um ihnen unsere Liebe zu zeigen", erklärt Pater Daniel Franklin E. Pilario, Professor für Theologie an der Adamson Universität in Manila. Auch auf den Philippinen ist es zudem Tradition, dass die Familien zu Allerheiligen und Allerseelen Gräber pflegen und Blumen in der Nähe des Grabes niederlegen. Die Menschen kaufen auch Blumenarrangements vor den Toren der Gräber, genau wie in Mexiko, das ebenso wie die Philippinen unter spanischer Kolonisation stand, welche die Traditionen zu Allerheiligen und Allerseelen mit sich brachte.
Gebete und Lieblingsessen
Kerzen oder Weihrauch sind weitere wichtige Elemente, um die Toten zu ehren, ebenso wie Gebete. Für die Feiertage werden auf den Philippinen auch viele Speisen zubereitet, insbesondere solche, die der Verstorbene bevorzugt hat. Diese Geste wird als echtes Geschenk betrachtet, um zu zeigen, dass die Lebenden noch an die Toten denken. Die Familie genießt das Essen zu Ehren der Verstorbenen - teilweise auch alle zusammen direkt auf dem Friedhof.
Doch warum Blumen mitbringen, wenn Tote sie nicht riechen können? Warum Essen mitbringen, wenn sie nicht essen können? Warum eine Kerze anzünden, die sie nicht sehen können? Dazu sagt Pater Daniel: „Weil sie leben. Sie wissen, dass wir heute hier sind. (...) Sie sind alle lebendig und bei Gott".
Für die meisten Menschen sind die Feiertage auf den Philippinen zudem Anlass für große Familientreffen. Es kommen auch diejenigen, die weit weg von zu Hause leben und arbeiten. Der Anlass liegt ihnen so sehr am Herzen, dass viele die Reise auf sich nehmen, auch wenn diese lange und teuer ist.
(asianews - sst)
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