Bald Hilfsgüter für Gaza über provisorischen Hafen
Mehrere Seemeilen vor der Küste des Gazastreifens wollen die USA ein schwimmendes Pier errichten, an dem Schiffe mit Hilfslieferungen insbesondere aus dem 200 Meilen entfernten Zypern anlanden können. Diese sollen demnach auf LKWs verladen und mit einem Schwimmdock zur Küste befördert werden, wo Israel einen 500 Meter langen Damm ins Meer bauen soll.
Der Hafenbereich südwestlich von Gaza-Stadt, wo die Lieferungen nochmals kontrolliert und an Hilfsorganisationen zur Weiterverteilung übergeben werden sollen, werde bereits ausgebaut, berichten die Medien unter Hinweis auf Satellitenbilder. Der Pier solle zunächst 90 LKWs pro Tag abfertigen, die auf 150 gesteigert werden könnten.
Doppelte Inspektion
Israel wolle laut US-Quellen die Paletten mit den humanitären Gütern für Gaza bereits bei der Verladung in Zypern inspizieren und nach der Landung im Hafen nochmals kontrollieren, um ungewollte Lieferungen an die Terrororganisation Hamas zu verhindern, so die israelischen Medien an diesem Freitag. Zudem müsse die Sicherheitslage geklärt werden, nachdem es bei der Besichtigung der Baustelle durch eine UN-Delegation zu einem bislang ungeklärten Mörserangriff gekommen war.
Die USA wollen eine Verwicklung in den Krieg zwischen Israel und der Hamas vermeiden; Präsident Joe Biden hat den US-Streitkräften befohlen, keinen Fuß an die Küste des Gazastreifens zu setzen. Zuvor hatte die Hamas laut israelischen Medien mitgeteilt, dass sie sich jeder ausländischen Militärpräsenz im Zusammenhang mit dem Hafenprojekt widersetzen werde.
Noch viele Fragen zu klären
Unklar sei, ob der Pier tatsächlich bereits Anfang Mai wie geplant betriebsfertig sei, so die Medien. Die USA hätten fünf entsprechende Schiffe ins östliche Mittelmeer zwischen Griechenland, Zypern und Israel entsandt, um die humanitäre Hilfe für den Gazastreifen anzukurbeln. Aber vor der Inbetriebnahme müssten noch etliche Fragen geklärt werden.
(kna – sk)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.