Vulkan auf den Phlippinen Vulkan auf den Phlippinen  (AFP or licensors)

Philippinen: Ein Bischof packt an

Er musste etwas unternehmen, als nach dem Vulkanausbruch in einer dicht besiedelten Zentralprovinz am 3. Juni Tausende zur Evakuierung aufgefordert wurden: Bischof Gerardo Alminaza von San Carlos City, ging in die Stadt Canlaon, die in seinem Bistum liegt.

Der Mount Kanlaon, ein aktiver Vulkan auf der Insel Negros, brach aus und schleuderte eine fünf Kilometer hohe Säule aus heißer Vulkanasche und Gas in den Himmel. Betroffen waren davon etwa 23.622 Einwohner in fünf Dörfern der Stadt Canlaon.

„Wir dürfen uns nicht von der Angst überwältigen lassen, sondern müssen stattdessen auf Gott vertrauen und uns auf die Sicherheit und das Wohlergehen unserer Familien und Gemeinden konzentrieren“, sagte Bischof Gerardo Alminaza. „Wir versprechen unsere Unterstützung und Hilfe und verkörpern damit die Mission der Kirche, den Bedürftigen zu helfen“, bemerkte der Bischof in einer Sonderbotschaft am 4. Juni. „Ihre Beiträge, die den Geist christlicher Nächstenliebe widerspiegeln, werden vielen Menschen Erleichterung verschaffen“, so der Bischof weiter. Wie er konkret helfe, teilte er nicht mit.

Hilfe nach dem Vulkanausbruch auf den Philippinen
Hilfe nach dem Vulkanausbruch auf den Philippinen

Alarmstufe 2

Seit dem 4. Juni gilt für den Mount Kanlaon, einen der 24 seismisch aktiven Vulkane des Archipels, aufgrund zunehmender Unruhen weiterhin die Alarmstufe 2, so das Philippine Institute of Volcanology and Seismology (Phivolcs).

Während einer Krisensitzung am 4. Juni erklärte der Bürgermeister von Canlaon, Jose Chubasco Cardenas, die Verwaltung habe eine obligatorische Evakuierung angeordnet, den Unterricht und die Arbeit ausgesetzt und die Tourismusbranche in der Stadt geschlossen. „Unser oberstes Ziel ist es, die Sicherheit unserer Bevölkerung zu gewährleisten“, sagte er während des Treffens. Das Gesundheitsamt der Provinz hat die Einwohner aufgefordert, Gesichtsmasken zu tragen, da Aschepartikel und Schwefel des Vulkans Atemwegserkrankungen verursachen können.

Den Phivolcs zufolge ging dem Ausbruch ein relativ starkes vulkanisch-tektonisches Erdbeben voraus; in den Gemeinden an den Westhängen des Berges wurde von grobem Ascheregen und schwefelhaltigem Geruch berichtet. Armee- und Rettungskräfte wurden entsandt und mindestens 40.000 Nahrungsmittelpakete des Sozialamts wurden an die fünf Dörfer – Pula, Masulog, Malaiba, Lumapao und Linuthangan – auf Negros Island, der viertgrößten Insel des mehrheitlich katholischen Landes, verteilt. Die Zivilluftfahrtbehörde meldete die Annullierung von über 60 Flügen über Nacht, wovon über 5.000 Passagiere betroffen waren.

Hintergrund

Der Berg Kanlaon liegt 2.465 Meter über dem Meeresspiegel und brach zuletzt am 20. Dezember 2017 aus. Der früheste aufgezeichnete Ausbruch datiert auf das Jahr 1866 zurück. Bei dem Ausbruch des Pinatubo im April 1991 kamen etwa 847 Menschen ums Leben, 10.000 weitere wurden obdachlos. Ursache für Vulkanausbrüche und Erdbeben im Land ist die Lage des Landes am sogenannten Pazifischen Feuerring, einem etwa 40.000 Kilometer langen Pfad entlang des Pazifischen Ozeans, auf dem sich 75 Prozent der Vulkane – also mehr als 450 Vulkane – befinden.

(ucan – mg)

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05. Juni 2024, 13:42