Kyiv nach dem russischen Raketenangriff Kyiv nach dem russischen Raketenangriff  

Schewtschuk zu Raketeneinschlägen in Kyiv: Verbrechen gegen Menschlichkeit

In den frühen Morgenstunden des 8. Juli wurde die ukrainische Hauptstadt Kyiv erneut von russischen Raketen angegriffen. Dabei wurden ein zentrales Krankenhaus und ein Entbindungskrankenhaus getroffen; es gab zahlreiche Tote und Verletzte. Der ukrainisch griechisch-katholische Großerzbischof von Kyiv, Swjatoslaw Schewtschuk, verurteilte die Angriffe scharf und rief die internationale Gemeinschaft zu mehr Solidarität auf.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Die Ukraine und die Welt wurden wieder von den brutalen Bildern einer großen Tragödie erschüttert. Am Montag, 8. Juli, griffen russische Truppen die Stadt Kyiv mit ihren Raketen an. Eine der Raketen traf das zentrale Krankenhaus, das sogenannte „Krankenhaus zum Schutz von Mutterschaft und Kindheit“ („Okhmatdyt“). Außerdem zerstörten die Granatsplitter am linken Ufer des Dnepr ein Entbindungskrankenhaus.

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„Die Trümmer werden noch aufgeräumt, aber wir wissen bereits von Dutzenden von Toten und etwa hundert Verletzten“, erklärte Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk. Unter den Toten seien auch Kinder, ihre Eltern und Ärzte. „Es ist entsetzlich zu sehen, dass die Kinder, die in das Zentrum für künstliche Nieren kamen, um ihr Leben zu retten, von russischen Kriminellen rücksichtslos getötet wurden.“

Grausame Details

Der Großerzbischof schilderte weiter die grausamen Details des Angriffs: „Viele von ihnen befanden sich am Rande des Todes - sie wurden mit künstlichen Lungen beatmet. Viele wurden zu diesem Zeitpunkt gerade operiert. Der Stromausfall brachte ihr Leben in Gefahr.“ Diese herzzerreißenden Bilder, so Schewtschuk, seien ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, das nach christlicher Moral nach Rache zum Himmel schreit.

„Im Namen Gottes und mit aller Entschlossenheit verurteilen wir dieses Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, sagte der Großerzbischof. „Es ist nicht nur ein Verbrechen gegen menschliche Gesetze und Regeln, gegen internationale Regeln der Kriegsführung. Es ist eine Sünde.“

Nach dem Raketenangriff Russlands in Kyiv
Nach dem Raketenangriff Russlands in Kyiv

Schewtschuk rief die internationale Gemeinschaft zu mehr Solidarität und konkreten Taten auf. „Heute weinen wir mit allen Opfern, wir beten für alle, die umgekommen sind, besonders für die unschuldigen Kinder. Wir bemühen uns, alle Verwundeten mit unserer christlichen Liebe zu umhüllen, all jene, die am meisten leiden.“

Er sprach den Familien und Freunden der Verstorbenen und Verwundeten sein aufrichtiges Beileid aus und dankte dem ukrainischen medizinischen Personal für sein Engagement und seinen Heldenmut. „Wir sehen, wie sie Leben retten, auch wenn ihre Gesichter bluten. In diesen Momenten stehen medizinisches Personal und Freiwillige in einer Kette und räumen Steine weg, um weitere Kinder zu retten, deren Herzen unter den Trümmern schlagen.“

Inniges Gebet

Mit einem innigen Gebet schloss Schewtschuk seine Ansprache: „Herr, schenke uns durch Deine Kraft die Hoffnung, dass das Leben unserer Kinder und Frauen geschützt wird. Barmherziger Gott, segne unser leidgeprüftes ukrainisches Land mit Deinem gerechten Frieden!“

Dieser Angriff zeige erneut die grausame Realität des Krieges in der Ukraine und die dringende Notwendigkeit internationaler Unterstützung, um diesen Konflikt zu beenden und den betroffenen Menschen zu helfen, so Schewtschuk abschließend.

Oberhaupt der Orthodoxen reagiert

Das Oberhaupt der autokephalen Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU), Metropolit Epiphanij (Dumenko), schrieb im Kurznachrichtendienst X, es gebe keine Entschuldigung für jene, die so „kriminelle Befehle“ zum Töten friedlicher Menschen erteilten oder ausführten: „Auf die russischen Mörder und Angreifer wartet das gerechte Urteil Gottes.“ Epiphanij fügte hinzu: „Ich segne jeden, der gegen das Böse kämpft und auf der Seite des Guten steht, um dessen Sieg näherzubringen.“

(vatican news)

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09. Juli 2024, 10:38