Papst: Grausames Leiden des ukrainischen Volkes soll bald enden
Mario Galgano - Vatikanstadt
Ein Seufzer, ein Beifall und ein Wunsch. In diesen vom Herzen diktierten Rhythmus fügen sich die Worte ein, die Papst Franziskus bei der Generalaudienz nach der Katechese an das ukrainische Volk richtete, das seit fast einem Jahr jeden Tag das Drama des Krieges erlebt:
„Vergessen wir nicht das geliebte und gepeinigte ukrainische Volk und beten wir, dass es bald sein grausames Leiden beenden kann.“
Eine neue Aufforderung, die Waffen zum Schweigen zu bringen, ergänzt die zahlreichen Appelle, die Franziskus in diesen zwölf Monaten abgesetzt hat. Beim Angelus am vergangenen Sonntag hatte der Papst eine Hoffnung geäußert: „Möge der Herr“, so hatte er gesagt, „Wege des Friedens öffnen und den Verantwortlichen den Mut geben, sie zu gehen.“ Auch bei der Generalaudienz am 8. Februar hatte der Papst an das Leiden des ukrainischen Volkes erinnert: „In dieser Kälte, ohne Licht, ohne Heizung und im Krieg“.
Thema beim vatikanisch-italienischen Gipfeltreffen
Am Dienstagabend war der Krieg in der Ukraine zentrales Thema beim alljährlichen vatikanisch-italienischen Gipfeltreffen in der italienischen Botschaft beim Heiligen Stuhl. Anlass war der 94. Jahrestag der Unterzeichnung der Lateranverträge, mit denen Italien und der Heilige Stuhl im Jahr 1929 ihre bilateralen Beziehungen begründet hatten.
Laut der Mittwochsausgabe der römischen Tageszeitung „Il Messaggero“ wurde bei dieser Gelegenheit das Fehlen entschlossener diplomatischer Initiativen der Vereinten Nationen für den Frieden zwischen Russland und der Ukraine kritisiert. Der Vatikan hat sich wiederholt als Vermittler angeboten, bislang jedoch ohne Erfolg.
Bei dem Treffen am Dienstagabend waren von italienischer Seite unter anderem Staatspräsident Sergio Mattarella und Außenminister Antonio Tajani vertreten. Für den Heiligen Stuhl waren unter anderem Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin und Außenminister Paul Gallagher dabei. Auch der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz, Kardinal Matteo Zuppi, war anwesend.
UNO: 5,6 Milliarden Dollar erforderlich
In der Ukraine wächst unterdessen die Besorgnis über eine bevorstehende neue russische Großoffensive. Presseberichten zufolge hat Moskau damit begonnen, Schiffe und U-Boote mit taktischen Atomwaffen in der Ostsee zu stationieren und Kampfflugzeuge an der Grenze aufzustellen.
Die Vereinten Nationen riefen dazu auf, bis zum Jahr 2023 5,6 Milliarden Dollar an humanitärer Hilfe für die Ukraine aufzubringen, um die Not von Millionen von Menschen zu lindern, die von dem Konflikt betroffen sind. „Fast ein Jahr nach Beginn des Krieges verursacht der Krieg weiterhin täglich Tod, Zerstörung und Vertreibung (von Menschen, Anm. d. Red.) in einem erschütternden Ausmaß“, sagte der Leiter der humanitären Hilfe der Vereinten Nationen Martin Griffiths in einer Erklärung.
(vatican news)
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