Papst fordert Waffenstillstand in Berg-Karabach
Mario Galgano - Vatikanstadt
Einen Appell, die Waffen schweigen zu lassen und friedliche Lösungen in Berg-Karabach zu finden, hat der Papst am Ende der Generalaudienz auf dem Petersplatz gestartet. „Am Dienstag habe ich besorgniserregende Nachrichten aus Berg-Karabach im Südkaukasus erhalten, wo sich die bereits kritische humanitäre Lage durch weitere bewaffnete Auseinandersetzungen noch verschlimmert hat. Ich richte erneut meinen Appell an alle beteiligten Parteien und an die internationale Gemeinschaft, damit sie die Waffen ruhen lassen und alle Anstrengungen unternehmen, um friedliche Lösungen zum Wohle der Menschen und unter Wahrung der Menschenwürde zu finden“, so Franziskus.
Die Militäroperation
Aserbaidschan hat am Dienstag, am 19. September, eine Militäroperation im Südkaukasus begonnen. Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium kündigte die Militäroperation an und bezeichnete sie als „antiterroristische“ Aktion gegen die anhaltenden Angriffe der armenischen Streitkräfte, nachdem in den letzten Tagen mehrere aserbaidschanische Zivilisten und Polizisten bei einer Minenexplosion ums Leben gekommen waren. Nach Angaben verschiedener Medien hat die aserbaidschanische Armee bereits Stepanakert, die wichtigste Stadt im Südkaukasus unter armenischer Kontrolle, und andere armenische Stellungen bombardiert. Die armenischen Behörden sprachen von zwei zivilen Opfern, darunter ein Kind, und 23 Verletzten, während die aserbaidschanischen Behörden den Tod eines Bürgers in Schuscha, einer wichtigen Stadt in der Region, infolge eines Artillerieangriffs meldeten.
Der UN-Appell
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Antonio Guterres, rief „nachdrücklich zur sofortigen Beendigung der Kämpfe, zur Deeskalation und zur strikten Einhaltung des Waffenstillstands von 2020 und der Grundsätze des humanitären Völkerrechts auf“. Dies teilte sein Sprecher Stéphane Dujarric mit und fügte hinzu, der UN-Generalsekretär sei „äußerst besorgt über die Anwendung militärischer Gewalt in der Region und über Berichte von Opfern, auch unter der Zivilbevölkerung“.
Gebet für die Ukraine
Das Gebet des Papstes für die Ukraine, fast 19 Monate nach Beginn des Krieges, fehlte ebenfalls nicht bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch. „Bleiben wir im Gebet für die liebe und gequälte Ukraine vereint“, so Franziskus in seinem Grußwort an die italienischsprachigen Gläubigen.
Die koreanischen Märtyrer
Ein Beispiel, das als „heldenhaft“ beschrieben wird, das für alle „eine Quelle der Unterstützung bei anspruchsvollen Entscheidungen“ sein kann und das in der Lage ist, „Trost in schwierigen Momenten“ zu spenden. Mit diesen Worten erinnerte der Papst am Ende der Generalaudienz an den heiligen Andreas Kim, Paul Chông und andere koreanische Märtyrer, deren Gedenken die Kirche heute begeht.
Am Samstagnachmittag, 16. September, wurde eine Statue des heiligen Andreas Kim Taegon, des ersten koreanischen Priesters und Märtyrers, in einer Nische vor dem Petersdom aufgestellt, nachdem sie von Kardinal Mauro Gambetti, dem Erzpriester der Basilika, gesegnet worden war. An der Einweihung nahm eine Delegation von über 300 Mitgliedern der koreanischen Kirche teil, darunter Bischöfe, Priester, Nonnen und Laien, die einige Stunden zuvor vom Papst in Audienz empfangen worden waren.
(vatican news)
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