Papst Franziskus bei der Generalaudienz Papst Franziskus bei der Generalaudienz

Papst: „Profit mit dem Tod – Lasst uns für den Frieden beten!“

Bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz hat Papst Franziskus eindringlich zum Gebet für den Frieden aufgerufen und prangerte die weltweiten Kriege und das Geschäft mit Waffen an. Besonders betonte er die dramatische Situation in der Ukraine, Myanmar, Palästina und Israel. Der Appell fällt in eine Zeit, in der die humanitäre Hilfe für die Ukraine im Mittelpunkt diplomatischer Bemühungen steht.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Franziskus fand bei der Generalaudienz am Mittwoch auf dem Petersplatz in Rom klare Worte gegen den Krieg und den globalen Waffenhandel. „Brüder und Schwestern, lasst uns für den Frieden beten!“, begann er seine Ansprache am Ende der Audienz. Sichtlich bewegt berichtete der Papst, dass er am frühen Morgen die aktuellen Statistiken über die Opfer des Krieges in der Ukraine erhalten habe. „Es ist schrecklich! Krieg ist unversöhnlich; Krieg ist von Anfang an eine Niederlage.“ Diese nüchterne Erkenntnis ist der Anstoß seines dringenden Appells, den Herrn um Frieden zu bitten, damit allen Nationen Frieden geschenkt werde.

„...und vergessen wir nicht alle Nationen, die sich im Krieg befinden.“

Franziskus hob die Notlage in verschiedenen Konfliktgebieten hervor und appellierte daran, diese nicht zu vergessen: „Vergessen wir nicht Myanmar, vergessen wir nicht Palästina, das unter unmenschlichen Angriffen leidet, vergessen wir nicht Israel und vergessen wir nicht alle Nationen, die sich im Krieg befinden.“ Diese Worte verdeutlichen seine Sorge um eine Welt, die an verschiedenen Orten gleichzeitig von Gewalt und Konflikten erschüttert wird.

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„Profit mit dem Tod!“

Besonders besorgt zeigte sich der Papst über die Tatsache, dass die weltweit profitabelsten Investitionen in Waffenfabriken getätigt werden. „Profit mit dem Tod!“ rief er aus und machte auf die ethischen und moralischen Fragen aufmerksam, die sich aus der Priorisierung von Kriegsgewinnen über den Wert des menschlichen Lebens ergeben. „Lasst uns gemeinsam für den Frieden beten,“ wiederholte er eindringlich und forderte die Gläubigen dazu auf, sich dem Gebet anzuschließen.

Die Konferenz beim Malteserorden in Rom
Die Konferenz beim Malteserorden in Rom

Der Aufruf des Papstes fiel in eine Zeit, in der die internationale Aufmerksamkeit auch auf die anhaltende humanitäre Krise in der Ukraine gerichtet ist. Zwei Tage zuvor, am Montag, den 21. Oktober, hatte der Souveräne Malteserorden in Zusammenarbeit mit der ukrainischen Botschaft beim Heiligen Stuhl eine Konferenz in Rom abgehalten, die sich mit den humanitären Herausforderungen während des Krieges befasste. Der ukrainische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Andrii Jurasch, betonte in einem Interview mit Vatican News die Bedeutung dieser Veranstaltung. „Dieses Treffen ist sehr wichtig, weil es zwei Schlüsselaspekte hat“, erklärte er. Einerseits markierte die Konferenz den 15. Jahrestag der Aufnahme voller diplomatischer Beziehungen zwischen der Ukraine und dem Heiligen Stuhl, andererseits sei es eine Gelegenheit gewesen, dem Malteserorden Dankbarkeit für seine unermüdliche Unterstützung auszudrücken.

Seit 1992 aktiv

Seit 1992 ist der Malteserorden in der Ukraine tätig und hat sich seit der russischen Invasion im Jahr 2022 den enorm gestiegenen Bedürfnissen im Land angepasst. Die humanitäre Unterstützung des Ordens zählt mittlerweile zu den größten Hilfsaktionen seit dem Zweiten Weltkrieg. „Wir sind sehr dankbar für ihre Unterstützung“, sagte Botschafter Jurasch und würdigte die Hilfsaktionen des Ordens, die unzähligen Menschen in der Ukraine helfen, die Folgen des Krieges zu überstehen.

Papst Franziskus‘ Appell und die Konferenz in Rom unterstreichen die Dringlichkeit einer globalen Friedensbewegung und die Notwendigkeit, humanitäre Hilfe für die Betroffenen in den Konfliktgebieten zu leisten. Der Papst mahnte, dass es an der Zeit ist, Frieden nicht nur als politische Lösung, sondern auch als moralische Verpflichtung zu verstehen. In einer Welt, die an mehreren Fronten von Kriegen erschüttert werde, forderte Franziskus dazu auf, über die bloße Diplomatie hinauszugehen und die ethischen Fragen der menschlichen Existenz in den Vordergrund zu stellen.

(vatican news)

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23. Oktober 2024, 10:04

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