Sri Lanka: Kardinal und UN fordern friedliche Lösung
Nach Massenprotesten am Samstag war Rajapaksa auf die Malediven geflüchtet. Colombos Erzbischof, Kardinal Malcolm Ranjith, forderte die Demonstranten laut Ucanews auf, das Erreichte nicht durch unüberlegte Aktionen zu gefährden. Er rief seine Landsleute zudem auf, derzeit nicht zu weiteren Protesten in die Hauptstadt zu kommen. Gemeinsam mit führenden buddhistischen Mönchen unterstützt der Kardinal seit Monaten die Forderung der Demonstranten nach dem Rücktritt von Präsident und Regierung.
UNO-Generalsekretär Antonio Guterres rief Sri Lankas Politiker am Donnerstag zu einer friedlichen Lösung des Konflikts auf. „Es ist wichtig, dass auf die Ursachen des Konflikts und die Beschwerden der Demonstranten eingegangen wird. Ich fordere alle Parteiführer auf, einen friedlichen und demokratischen Übergang im Geist des Kompromisses anzugehen“, twitterte Guterres. Wenn sich die Parteien auf eine Regierung der nationalen Einheit einigen können, soll das Parlament am Mittwoch (20. Juli) einen neuen Präsidenten wählen. Sollte es keine Einigung geben, wollen führende buddhistische Mönche eigene Kandidaten vorschlagen.
Ausgangssperre
Der amtierende Präsident Wickremesinghe verhängte unterdessen eine Ausgangssperre über Colombo und ließ den Zugverkehr in die Hauptstadt einstellen. Laut Berichten srilankischer Medien wurde beim Obersten Gericht der Erlass von Ausreiseverboten für zwei Brüdern des geflohenen Präsidenten sowie für den Chef der Zentralbank beantragt. Mahinda Rajapaksa, Präsident von 2005 bis 2015, war bis zu seinem Rücktritt im Frühjahr Premierminister, Basil Rajapaksa Finanzminister.
Sri Lanka befindet sich derzeit in der schlimmsten Wirtschaftskrise seit seiner Unabhängigkeit 1948. Rajapaksa und seinem Clan wird vorgeworfen, das Land durch wirtschaftliches Missmanagement in den Bankrott getrieben zu haben.
(ucan/kap – mg)
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